Business-Class-Fliegen ist etwas schönes. Business-Class-Fliegen mit der weltweit am häufigsten ausgezeichneten Airline ist jedoch etwas ganz besonderes. Dementsprechend gespannt war ich auch, als ich im Mai das erste mal mit der Singapore Airlines Business Class nach Singapur und weiter nach Brisbane fliegen konnt – dank eines guten Tarifs wurde die normal eher hochpreisige Airline auch in C bezahlbar, und ich konnte jeweils die Business Class im Airbus A380 und in der Boeing 777 testen.
Ob die 5*-Airline ihrem exzellenten Ruf auch gerecht wird zeige ich euch nun in meinem Singapore Airlines Business Class Review!
Singapore Airlines Business Class: Die Kabine
Nach einem geordneten Boarding streng nach Kabine und Status (so wie es sein sollte) betrat ich jeweils die Kabine des A380 (FRA-SIN) oder der B777 (SIN-BNE). Kabine und Sitz sind nahezu identisch, daher bezieht sich das Review auf beide Flugzeugtypen bei Singapore Airlines.
Die Singapore Airlines Business-Class-Kabine begrüßt einen mit schön dezenten Beige- und Brauntönen, stilvoll abgestimmt für ein hochwertiges Gesamtbild. Dabei finde ich den Spagat zwischen Luxus und zu viel Luxus (Hallo Emirates Business Class) äußerst gelungen.
In beiden Flugzeugtypen ist die Business Class in einer 1-2-1-Bestuhlung verbaut, was enorm viel Platz für den einzelnen Passagier bietet. Zum Vergleich: In breiten Flugzeugtypen wie A380 und B777 verbauen Airlines oft Bestuhlungen wie 2-2-2 oder gar 2-3-2, während man nur in der First Class 1-2-1 vorfindet. Die Sitze sind nur ganz leicht „staggered“, sodass jede Sitzreihe gleich ist mit echten Fensterplätzen – dadurch hat man aber in der Zweierreihe in der Mitte immer seinen Nachbarn recht nahe, trotz optional herausfahrbarer Trennwand.
In den meisten Flugzeugen von Singapore Airlines ist die Business Class in zwei Kabinen unterteilt: Eine kleinere und eine größere. Ich bevorzuge stets die kleinere Kabine (im A380 zum Beispiel vorne im Obergeschoss), da diese intimer und ruhiger ist. Die Farbgebung der Sitze ist meines Erachtens besonders gelungen, beige und braune Ledersitze wechseln sich ab.
Singapore Airlines Business Class: Der Sitz
Damit sind wir schon beim Sitz – und der Sitz in der Singapore Airlines Business Class ist riesig. In punkto Breite sucht er seinesgleichen, auch in der First Class. Er wirkt eher wie eine Bank, in der man fast schon verloren wirkt.
Bestückt ist er mit einem dicken Lederbezug, der wunderbar bequem ist. Das gilt auch für die breite Kopfstütze, die man in der Höhe einfach verstellen kann. Ebenso liegen zwei Kissen beim Boarding bereit, die man schön neben sich platzieren kann – dann fühlt man sich wenigstens nicht ganz so verloren auf seiner breiten Couch.
Durch die Konfiguration in Verbindung mit den breiten Sitzen hat man besonders auf den Einzelsitzen am Fenster eine hervorragende Privatsphäre. Die Sitze sind dazu leicht versetzt in der Reihe und haben eine kleine Sichtbarriere im Kopfbereich, was beides nochmals hilft.
Im Fußraum befindet sich dann ein Ottoman für die Füße. Auch wenn der Sitz sehr breit ist, der Fußraum ist es nicht. Hier hat man nur einen recht kleinen Ausschnitt um die Füße hochzulegen. Da sich der Fußraum auf der Seite befindet muss man immer etwas schief sitzen, wenn man ihn benutzen will. Geht zwar, wirkt aber etwas seltsam am Anfang.
In der rechten Armlehne befinden sich die Knöpfe zur Verstellung des Sitzes: Dieser kann nach vorne in eine bequemere Lounge-Position gefahren werden, oder man kann eine weitere Fußlehne nach oben fahren. Dort stellt man auch das Licht an, und kann die Kabinencrew zu sich bestellen.
In der gleichen Armlehne ist auch die Fernbedienung für das Inflight-Entertainment-System:
A propos IFE: Der Bildschirm ist in die Rückenlehne des Vordersitzes integriert und von der Größe her ausreichend. Leider ist er nicht bewegbar, aber hell genug um ihn von jeder Position des breiten Sitzes gut erkennen zu können. Das In-Flight-Entertainment ist solide mit vielen aktuellen westlichen und asiatischen/indischen Filmen und Serien – aber eine etwas größere Auswahl hätte es schon sein können. In-Flight WiFi gibt es auch, wobei es preislich eher höher liegt (und über Indien nie funktioniert).
Links vom Bildschirm ist ein Fach mit allen möglichen Steckern und Verbindungen, sodass man seine Geräte während des Fluges laden kann. Auf der rechten Seite ist ein Spiegel, sowie eine kleine ausklappbare Ablage um ein Glas darauf zu stellen.
Wie üblich in aktuellen Business-Class-Sitzen ist auch der Sitz in der Singapore Airlines Business Class ein Lie-Flat-Sitz, der sich komplett zu einem Bett umbauen lässt. Der Trick dabei ist jedoch, dass man den Sitz nicht flachstellt – sondern die Rückenlehne umklappt und auf dieser schläft. Auf der Rückseite ist auch ein Bettbezug bereits vorinstalliert, und die Kabinencrew hilft gerne beim Umklappen. Fertig sieht das ganze dann so aus und ist recht bequem (wenn man sich mal an die diagonale Schlafposition gewöhnt hat):
Singapore Airlines Business Class: Der Service
Neben dem riesigen Sitz ist die Singapore Airlines Business Class für eine weitere Besonderheit bekannt: Die selbternannten „Singapore Girls“ als Flugbegleiterinnen, die eine der höchsten Standards an Service in der Luft anbieten sollen.
Bereits beim Einsteigen erwarten einen mehrere Annehmlichkeiten auf dem Sitz: Pantoffeln und Socken…
…sowie gute Noise-Cancelling Kopfhörer:
Ein Amenity Kit habe ich auf beiden Flügen jedoch vergebens gesucht. Jedoch liegt die Speisekarte bereit, die eine großte Bandbreite an Menüoptionen und warmer / kalter Getränke bietet. Zusätzlich kann man via „Book the Cook“ noch einige Gerichte speziell für den Flug vorbestellten, die dann via SQ-Logistik auf den Flug geladen werden.
Der exzellente Service an Bord startete jeweils mit einer Getränkerunde, in meinem Fall natürlich Champagner. Singapore bietet an Bord den wunderbaren Charles Heidsieck Brut Reserve.
Im Anschluss startete auf dem Segment FRA-SIN der Lunch Service, auf den ich mich schon länger gefreut hatte (Showtime!). Los ging es mit dem Klassiker bei Singapore Airlines, den lecker saftigen Singapore Satay Spießen:
Danach folgte der Appetizer (nur ein Gericht zur Auswahl), Serrano-Schinken mit einem interessanten Honig-Ziegenkäse-Mousse (lecker!):
Als Hauptgericht gibt es neben Book the Cook vier Auswahlmöglichkeiten. Ich entschied mich für die Nudeln mit gebratenen Garnelen, Muscheln und cremiger Hummersauce:
Als Dessert wählte ich unter zwei Optionen den Lime Cheesecake, gefolgt von einer Käseplatte:
Neben vielen Snacks die unabhängig von der Uhrzeit bestellt werden können gab es morgens noch ein Frühstück, bestehend aus Früchten, Croissants und Indonesischen Nudeln:
Ähnlich sah auch das Frühstück auf SIN-BNE aus, diesmal jedoch mit spannenden Dim Sum als herzhaftere Variante:
Die Essensqualität war geschmacklich hervorragend, der Service exzellent – so wie man es von Singapore Airlines einfach erwartet. Bei der Präsentation der Speisen gab es jedoch leichte Abzüge, zum Beispiel sahen die leckeren Obstteller meist etwas uninspiriert aus. Irgendwann gingen beide Flüge jedoch zu Ende, und nach zwei Segmenten kam dann Brisbane in Sicht.
Fazit: Singapore Airlines Business Class
Während andere Airline-Auszeichnungen heutzutage zweifelhaft erscheinen, kann man nach einem Flug mit der Singapore Airlines Business Class jeden ihrer Awards nachvollziehen. Ein toller Sitz mit hervorragendem Platzangebot und Privatsphäre, das mancher First Class voraus ist. Ein exzellenter Service mit tollem Catering und perfekt geschultem Personal. Eine rundum gelungene 5*-Performance vom ersten Check-In bis zum letztem De-Boarding.