Bei meinem zweiten Besuch im Zion National Park stand endlich das Highlight des Parks an: Der Angel’s Landing Hike im Zion National Park! Damit sich der beschwerliche Aufstieg (vor allem mit dem vielen Kamera-Equipment…) auch gelohnt hat, möchte ich euch hier meine Erfahrungen mit euch teilen!
Der Angel’s Landing Hike im Zion National Park ist dafür bekannt, dass er auf einem schmalen Bergrücken entlang ungesichert Richtung Gipfel führt – und auf beiden Seiten geht es mehrere hundert Meter in die Tiefe. Für den Roundtrip sind knapp 5 Stunden angesetzt, die sich in meinem Fall (da untrainiert) als realistisch herausgestellt hatten. Mit besserer Fitness und weniger Pausen geht’s aber auch erheblich schneller. Mein Rucksack war gut gefüllt (Kamera, Objektive, Stativ, Wasser, Müsliriegel, Jerky) und mit meinem Leih-Camaro ging es morgens früh in den Zion National Park.
Mit dem Shuttle (ziemlich voll an Wochenenden und Feiertagen) geht es dann zum Shuttlestop “The Grotto” im Park, wobei man besonders bei heißen Temperaturen natürlich möglichst früh loskommen sollte. Unten war der Weg noch schön flach, bevor es dann in mehreren Serpentinen langsam steiler wurde:
Auch hier war die Aussicht schon ansehlich:
Über sehr steile, aber gut ausgebaute Wege ging es dann recht zügig weiter in die Höhe; hier mussten die ersten Sportsfreunde, die Angel’s Landing ernsthaft mit Flip-Flops besteigen wollten, aufgeben. Ab dann ging es in einem Flachstück tiefer in den Berg hinein, bevor es über recht heftige Serpentinen (“Walter’s Wiggles”) steil nach oben ging. Nach gut 1:30h hatte man dann den Zwischenstop “Scout Overlook” erreicht, wo fast alle Wanderer zunächst eine kleine Pause einlegten. Kurz dachte ich ans Umkehren, aber der Ehrgeiz packte mich dann doch.
Auch ich war zu dem Zeitpunkt recht erschöpft und legte erstmal eine Fotopause ein; der Scout Overlook beschert bereits überwältigende Blicke in den Zion National Park:
Aber das Ziel lag noch klar voraus: Angel’s Landing!
Ab hier wurde es dann knackig, da der Wanderweg über eine recht spitze Felskante führt. Er ist schmal, sehr steil und nur wenig ausgebaut – während es auf beiden Seiten einige hundert Meter in die Tiefe geht. An vielen Stellen helfen nur die installierten Ketten, um den blanken Bergrücken besteigen zu können.
Auf der letzten Etappe gilt dann das Prinzip “besser nicht nach unten schauen”:
Nach knapp 2:30h war ich dann doch oben angekommen; schweißgebadet, erschöpft aber endlos glücklich. Die Aussicht von Angel’s Landing ist überragend schön und lässt alle Anstrengung vergessen.
Mit Stativ und mehreren Objektiven machte ich dann knapp 45 Minuten Fotos, während man die wenigen Wanderer beobachten konnte die es auch auf den Gipfel geschafft hatten. Während nämlich zu Beginn des Wanderweges noch sehr viel Verkehr war, hielt sich die Zahl der Gipfelstürmer an diesem warmen Herbst-Tag doch sehr in Grenzen.
Danach machte ich mich wieder an den Abstieg, der sich nach dem Teilstück mit den Ketten doch sehr einfach gestaltet. Im Gegensatz zu dem sehr langen Aufstieg glich der entgegengesetzte Weg eher einem entspannten Spaziergang, den letzten flachen Teil konnte ich sogar joggen. Nach knapp über 4:30h (davon viel Zeit für Fotos) war ich dann wieder an der Grotto-Haltestelle angekommen und fuhr Richtung Parkausgang; mit dem Camaro ging es dann wieder zurück Richtung Hotel um zu duschen und ein paar fehlende Kalorien aufzunehmen.
Fazit: Angel’s Landing
Angel’s Landing ist definitiv das Highlight eines jeden Besuchs im Zion National Park, auch wenn der Weg naturgemäß sehr beschwerlich ist. Falls man nicht die nötige Kondition für schwere Wanderungen hat, sollte man die Tour jedoch mit Vorsicht genießen; zu groß ist die Gefahr, in den steilen Teilstücken falsch aufzutreten und als medizinischer Notfall irgendwo im nirgendwo zu enden. Nutzt definitiv adäquates Schuhwerk, und bringt viel Flüssigkeit mit – ihr werdet beides benötigen.