Obwohl die Boeing 777 den größten Teil der Cathay-Pacific-Flotte ausmacht, hatte ich erst im letzten Monat die Möglichkeit die Cathay Pacific 777 Business Class selbst zu testen. Während ab Deutschland die Route Düsseldorf – Hong Kong mit dem A350 bedient wird, fliegt Cathay Pacific die Route Frankfurt – Hong Kong mit der Boeing 777 und der neuen Business Class. Auch bei innerasiatischen Flügen wird die 777 mit der neuen Business Class verwendet, wobei in manchen Fällen noch die “Regional Business Class” der Cathay Pacific 777 zum Einsatz kommt (mit dementsprechend engerer Bestuhlung). Im folgenden zeige ich euch anhand zweier innerasiatischer Flüge, wie sich die Business Class der Cathay Pacific Boeing 777 anfühlt.
Cathay Pacific 777 Business Class: Die Kabine
Nach meinem Besuch in der Cathay Pacific Lounge Bangkok begab ich mich zum Gate.
Dort wartete bereits die Cathay Pacific Boeing 777 “B-KQR” auf mich, die seit Oktober 2014 in der Flotte ihren Dienst verrichtet (und noch die alte Livery trägt):
Cathay Pacific hat insgesamt vier verschiedene Varianten der Boeing 777 im Einsatz, die in der Business Class jeweils anders bestuhlt sind. Bei der neueren Variante mit der hervorragenden 1-2-1-Konfiguration ist die Business Class jeweils zweigeteilt und besteht aus einer abgetrennten kleinen (2-4 Reihen) und großen (7-12 Reihen) Kabine. Durch die sehr großzügige Bestuhlung sind beide Kabinen sehr ruhig, aber trotzdem bevorzuge ich einen Platz in der kleinen Kabine bei der Sitzplatzwahl. Besonders bei lediglich zwei Reihen Business Class ist die Kabine meist sehr entspannt und angenehm.
Generell ist die 1-2-1-Konfiguration bei Cathay Pacific ein hervorragendes Produkt: Trotz der hohen Breite der Boeing 777 verzichtet die Cathay Pacific in dieser Konfiguration auf die Installation von mehr als vier Sitzen pro Reihe, sondern baut geräumige Zodiac-Sitze in der Herringbone-Anordnung ein. Dies bedeutet, dass die Sitze jeweils angewinkelt zur Flugrichtung stehen und man “schräg” Richtung Fenster oder Flugzeugmitte schaut. Dadurch bietet sie ein hohes Maß an Privatsphäre, besonders in den Einzelsitzen am Fenster.
Falls man mit Cathay Pacific nicht ex Deutschland fliegt sondern innerasiatisch, kann man auch eine der “regionalen” Business Class 777 erwischen. Dort ist leider eine gänzlich andere Kabine verbaut, nämlich eine reguläre 2-3-2-Konfiguration mit weitaus weniger Platz und Privatsphäre. Auch wenn viele andere Airlines eine ähnliche Konfiguration (auch auf der Langstrecke) verwenden, ist sie ein klares Downgrade im Vergleich zur “richtigen” Cathay Pacific 777 Business Class.
Für die Flüge nach und von Frankfurt kommt jedoch die neue Business Class zum Einsatz, und ab Düsseldorf fliegt der Cathay Pacific A350. Daher ist man hier auf der sicheren Seite.
Cathay Pacific 777 Business Class: Der Sitz
Nach dem Boarding wird man zum eigentlichen Sitz gewiesen, in meinem Fall stets einer der sehr schönen Einzelsitze am Fenster. Auch wenn man nur schwer aus dem Fenster schauen kann, bietet die Herringbone-Konfiguration im Gegenzug viel Privatsphäre. Durch die von der Kabine abgewandte Sitzrichtung fühlt man sogar Ansätze eines Suite-Gefühls.
Auf der gegenüberliegenden Seite stand für mich als Aviatik-Nerd noch ein Dreamliner der Oman Air bereit:
Der Zodiac-Sitz ist Full Lie-Flat, lässt sich also zu einem flachen Bett umwandeln. Durch die seitliche Anordnung hat das Bett relativ breite Seitenflächen, die natürlich auch in aufrechtem Zustand das Raumgefühl verbessern. Der Fußraum des Cathay Pacific 777 Business Sitzes ist schön groß und für alle Körperlängen dimensioniert, mit einem ledernen Ottomanen für zum “Ausstrecken”.
Auf der äußeren Seite befindet sich das Kontroll-Panel für den Sitz. Dort ist die Handheld-Device installiert, mit der man das Inflight-Entertainment bedienen kann – sowie die drei Einstellmöglichkeiten für die Sitzstellung. Im Gegensatz zur Cathay Pacific Business Class im A350 befinden sich bei der 777 dort zusätzlich Stecker, um Geräte aufzuladen.
Davor befindet sich eine sehr große Ablagefläche (zusätzlich zum ausklappbaren Tisch), auf der man allerlei Getränke, Nüsse, Reisepässe und Smartphones ablegen kann. Vor dem Start gab es die erste Getränkerunde und ein warmes Tuch, in meinem Falle Saft (war ja auch noch früh am Tag):
Danach startete der Taxiway, und nach einem kurzen Schwenk auf den Runway starteten wir Richtung Hong Kong.
Cathay-Pacific-Flieger werden es eventuell bereits erkannt haben: Der Sitz in der Cathay Pacific 777 Business Class ist fast exakt der gleiche wie im neuen Airbus A350. Lediglich ein paar kleine Details unterscheiden sich: Materialien, Anschlüsse und Bildschirmgröße (leicht kleiner in der 777). Auch war die Kabine etwas abgenutzter, was aber von Maschine zu Maschine unterschiedlich ist.
Auch der Frühstück-Service war analog zu anderen innerasiatischen Flügen mit Cathay Pacific. Nach einer weiteren Getränkerunde wurden die edlen Menükarten ausgeteilt, anhand derer man seine Essens-Wahl aussuchen konnte.
Im Anschluss gab es das typische Häagen Dasz Eis, bevor der kurze Hüpfer nach Hong Kong bereits zu Ende ging.
Fazit: Cathay Pacific 777 Business Class
Auch wenn die “regionale” Variante mit ihrer 2-3-2-Bestuhlung nicht der Gipfel des Aviatik-Luxus ist, so ist die echte Cathay Pacific Business Class in der Boeing 777 mit der 1-2-1-Herringbone-Konfiguration ein exzellentes Produkt für die innerasiatische Kurzstrecke. Sowohl Einzelreisende als auch Paare finden ein sehr gutes Hard Product vor mit viel Privatsphäre, sowie einen guten Service an Bord. Das Ground Product von Cathay Pacific ist besonders am Heimat-Airport Hong Kong herausragend (besonders durch The Wing First und The Pier First), sodass der oftmals etwas höhere Preis für die Cathay Pacific Business Class einen meist sehr guten Gegenwert bietet.