Auch wenn man öfter Business Class fliegt – die First Class ist immer noch eine ganz andere Welt, mit oftmals den höchsten Leveln an Komfort und Service. Eine weitere Sonderstellung nimmt jedoch die Emirates A380 First Class ein: Die Airline war eine der ersten, die ein “Suite”-Produkt in ihr Flaggschiff eingebaut hatten. Dies ermöglichte ein neues Level an Privatsphäre, da man sich durch Schließen der Tür einfach ein eigenes Abteil basteln konnte.
Naturgemäß sind diese Emirates A380 First Class Suites sehr teuer. Es existiert jedoch eine “Rennstrecke”, die auch für normale Geldbeutel bezahlbar ist: Der Flug von Bangkok nach Hong Kong ist oftmals bereits für 500€ buchbar, wodurch man auch für vergleichbar kleines Geld in den Genuss der Emirates A380 First Class Suites kommen kann. Ich bin die Strecke im Juni 2016 geflogen und teile im folgenden Review meine Erfahrungen.
Emirates A380 First Class Suites: Kabine & Sitz
Die Emirates First Class Suites liegen ganz vorne im Oberdeck des Airbus A380. Daher geht es ab Bangkok direkt über eine separate Fluggastbrücke “nach oben”, wo direkt eine Flugbegleiterin zur Begrüßung und Begleitung zum Sitz bereitstand.
Die First-Kabine im Emirates A380 ist mit 14 Sitzen angenehm klein; in der 1-2-1-Konfiguration gibt es 8 Fenstersitze sowie 6 “Honeymoon-Sitze” für Paare in der Mitte. Dadurch können sowohl Einzelreisende, als auch Paare ein sehr gutes Level an Privatsphäre genießen.
Das Design der Kabine ist zwar Geschmackssache, aber meines Erachtens etwas “speziell”: In der Kabine dominieren verschiedene Grautöne mit unterschiedlichen Materialien (Hartplastik, Samtbezüge, Lederbezüge), sowie helles Wurzelholzfurnier. Dies wird ergänzt von einer Vielzahl an Gold-Applikationen (Lampen, Einfassungen, Emirates-Logo,…) wodurch die Kabine zwar hell und einladend wirkt, jedoch für mich persönlich etwas dezenter hätte sein können. Natürlich erwarten viele Kunden in dem höheren Preissegment euch “optischen Luxus”, aber die Vielzahl an Goldapplikationen und die riesigen Wurzelholz-Flächen schreien eher “Protz” statt “Understatement”. Für meinen Geschmack sind die Etihad First Suites das elegantere Produkt im Vergleich.
Für meinen Trip hatte ich die Suite 4K gewählt, ein Einzelsitz auf der Steuerbordseite:
Der erste Eindruck der Suite ist hervorragend: Das Raumgefühl und das Level an “Privacy” der Emirates A380 First Class Suite sind ausgezeichnet, selbst bei offener Tür gibt es durch den versetzten Einbau von Mittelreihe und Einzelsitz keinen Blickkontakt mit anderen Fluggästen.
Im Fußraum der Suite ist überraschend viel Platz für das Handgepäck: So konnte ich meinen recht voluminösen Rucksack wunderbar auf der rechten Seite verstauen, ohne Platz einzubüßen:
Zentrum der Emirates First Suite ist der sehr breite Ledersitz, der sich stufenlos in ein komfortables Lie-Flat-Bett umwandeln lässt. Dies geschieht mittels eines Touch-Pads, das wie ein (sehr dickes) iPad aus der Fassung genommen werden kann und zur Steuerung aller Funktionen am Sitz dient: Sitzposition, Massagefunktion, Beleuchtung und Tür.
Vor dem riesigen Bildschirm befindet sich noch ein kleiner Tisch (wieder mit Wurzelholzfurnier) in dem ein kleiner beleuchteter Schminkspiegel eingearbeitet ist sowie ein Fach mit mehreren Cremes. Darunter lässt sich ein weiterer kleiner Tisch herausziehen, in dem ein Schreibset eingearbeitet ist.
Auf der rechten Seite des Sitzes sorgt Emirates in der A380 Suite dafür, dass der Fluggast nicht verdurstet: In einem verschließbaren Fach stehen mehrere Softdrinks und Wasser bereit, falls der Bordservice nicht ausreichen sollte (wobei man eigentlich immer ein perfekt gekühltes Getränk an den Sitz gebracht bekommen kann). Highlight der Kabine ist natürlich die verschließbare Tür der Emirates A380 Suite: Via Knopfdruck kann man sich (ausgenommen während Start & Landung) nahezu vollständig von der “Außenwelt” abschotten. Nur “nahezu”, da die Emirates A380 Suite nach oben offen ist und größere Flugbegleiter in die Suite schauen können. Trotzdem ist es beim Fliegen ein vollständig neues Gefühl, ein eigenes “Abteil” und die damit zusammenhängende Privatsphäre genießen zu können.
Emirates A380 First Suites: Service & Lunch
Auch wenn der Flug von Bangkok nach Hong Kong nur unter 3 Stunden dauert bietet Emirates auf diesem Segment einen mehrgängigen Lunch-Service – lediglich der Kaviar-Gang fehlt. Nachdem man es sich in der First Class Suite bequem gemacht hat, kommt bereits der erste Getränkeservice. Emirates bietet (auch bereits am Boden) Dom Perignon in der A380 First Class an:
Die Crew sorgt auch ständig dafür, dass das Glas nicht leer wird – begleitet von warmen Nüssen zum Start:
Nachdem die Bestellungen aufgenommen wurden, werden aus einem Etui wie immer bei Emirates Datteln serviert, zusammen mit arabischem Kaffee:
Zur Auswahl auf diesem kurzen Segment gab es zwei Vorspeisen und vier Hauptgerichte:
Als Vorspeise wähle ich die Roasted Duck. Dazu wurde zunächst der monströs große Tisch aus der Seite ausgefahren und gedeckt.
Die Ente war etwas trocken, aber geschmacklich und von der Anrichtung her sehr gut. Neben dem Salat folgte dann das Hauptgericht, Beef in Orangensauce:
Das Gericht war zwar lecker, aber dann insgesamt doch recht eindimensional. Im Anschluss gab es dann die Käseplatte; zwar lecker, aber das Gemüse auf der rechten Seite hatte seine besten Stunden schon hinter sich:
Mit einem kleinen Dessertwein und einem frischen Glas Dom Perignon machte ich es mir dann in meinem Abteil etwas gemütlich. Eines der Highlights der Etihad A380 First Class ist natürlich die Dusche an Bord: Auch auf diesem kurzen Segment kann man im vergleichsweise geräumigen Waschraum eine Dusche in 10.000m Höhe nehmen.
Mit war es aber zu affig, auf einem kurzen Tageshüpfer unbedingt duschen zu müssen (das machen irgendwelche komischen YouTube-Blogger-Vögel schon oft genug). Daher genoss ich lieber das Bordprogramm (inklusive gut auflösender Außenkameras) und meinen Dom Perignon. Nach knapp 2:30h war der kurze Hüpfer von Bangkok nach Hong Kong dann zu Ende, und wir landeten nach einem bemerkenswerten Kurz-Segment in HKG.