Obwohl die Oman Air Business Class ein tolles Produkt liefert, hat man das gleiche Problem wie bei allen Carriern aus dem Nahen Osten: Man muss bei jedem Trip einen Zwischenstop ‘in der Wüste’ einlegen und kommt nicht via Direktflug an sein Ziel. Das kostet erstens Zeit und zweitens Nerven – denn man muss erneut durch die Security, sowie oftmals tief in der Nacht von Gate zu Gate hetzen.
Um den Wüstenstress zu bekämpfen haben die Airlines inzwischen eine Vielzahl an Lounges gebaut, bis hin zur exzellenten Etihad First Class Lounge in Abu Dhabi. Oman Air hat an der Homebase Muscat 2018 eine neue Lounge eröffnet, um den Umsteigestress zu lindern. Im September konnte ich mehrfach die neue Oman Air Lounge in Muscat testen, um die Zeit zwischen meinen Flügen zu überbrücken. Ist die Lounge auf einem ähnlich hohen Niveau wie die Business Class im Flugzeug?
Finden wir es heraus!
Oman Air Business Lounge Muscat: Lage
Die Oman Air Lounge am Flughafen Muscat ist extrem einfach zu finden; da der Flughafen sehr modern ist, ist alles perfekt ausgeschildert. Nachdem man beim Umstieg durch die erneute Security gegangen ist, befindet man sich im zentralen Bereich Airside. Dort muss man einfach die Rolltreppe nach oben gehen, wo sich die Lounges befinden. Auf der rechten Seite findet man dann den großen schwarz-goldenen Eingang zur Oman Air Lounge:
Einlasskriterien: Wer kommt rein?
Die folgenden Gäste erhalten Zutritt zur Oman Air Business Lounge:
- Gäste der Oman Air Business Class mit Abflug am gleichen Tag
- Oman Air Sindbad Silber- oder Gold-Mitglieder mit Oman-Air-Abflug am gleichen Tag
- Für die ebenso in der Lounge inkludierte First-Class-Sektion bekommt man lediglich mit einem First-Class-Ticket und Abflug am gleichen Tag Zutritt
Oman Air Business Lounge Muscat: Review
Durchschreitet man das goldene Gitter-Tor der Oman Air Lounge in Muscat, findet man zunächst die Rezeption. Dort zeigt man sein Ticket und/oder Kärtchen und wird schon in das Paradies der Wüste gelassen. Zunächst folgt man einem geschwungenen Gang nach innen, der durch die typischen goldenen Gitterelemente abgetrennt ist:
Mein erster Weg führte mich (wie immer beim Zwischenstop in der Wüste) zur Lounge-Dusche. Auch Oman Air bietet Duschkabinen in der Business Lounge an, die bei mir immer ohne Wartezeiten verfügbar waren. Dazu geht man einfach direkt nach links und meldet sich kurz beim Personal.
Die Duschkabinen sind sauber und schön eingerichtet, aber doch etwas kompakt – mein Rucksack hatte gerade so Platz auf der Ablage, und durch die fehlende Trennwand lief am Ende die Kabine auf dem Boden voll. Im Vergleich zu anderen Wüsten-Carriern gewinnt Oman Air gegen Emirates in punkto Duschen, verliert aber deutlich gegen Etihad – dort ist einfach viel mehr Platz und ein edleres Ambiente geboten. Schön fand ich aber die Vielzahl an Amenities, die in der Duschkabine bereit lagen:
Nach der Dusche schaute ich mir die Oman Air Business Lounge etwas näher an. Es gibt zwei größere Essensbereiche (einer am Eingang, einer im hinteren Bereich der Lounge), die mit einem langen Gang verbunden ist. In beiden Bereichen gibt es ein im Halbkreis angeordnetes Buffet mit dem gleichen Angebot, sodass immer genug Platz für alle Gäste war. Dort setzte ich mich erstmal hin und aß ein paar Kleinigkeiten:
Das Buffet war zum Frühstück angerichtet und besteht aus zwei Stationen mit vielen lokalen und westlichen Gerichten. Schön fand ich Kleinigkeiten wie die verschiedenen Mezze zur Auswahl, sowie die bei Oman Air omnipräsenten Datteln. Ich fand besonders das Curry super interessant, und generell bieten die Speisen eine gute Qualität.
Zwischen den beiden Essensbereichen befindet sich auch die Bar, sowie die Cigar Lounge. Die Bar ist der einzige Bereich in der Lounge, in dem man alkoholhaltige Getränke bestellen kann; die Auswahl ist jedoch solide.
In diesem Bereich gibt es auch mehrere Sitzgruppen zur Entspannung. Hier kann man auch die Aussicht aufs Vorfeld genießen, wobei naturgemäß die Maschinen von Oman Air das Bild bestimmen – schlechte Karten also für Planespotter.
Im inneren Bereich der Lounge ist dann auch der abgetrennte Bereich für die First Class Lounge, die sich den gleichen Eingang teilt. Ich habe auch dort einen kleinen Blick reingeworfen, dort findet man eine Vielzahl von privaten Sitzmöglichkeiten ohne Publikumsverkehr – ebenso wie ein a-la-Carte-Restaurant.
Das Layout der Lounge ist schön frisch und hell, bedingt durch die große Tageslichtfront an der Seite. Allerdings zeigt sich auch hier die so typische Designführung der Airlines aus dem Nahen Osten: Man hat doch eine recht starke Vorliebe für endlose Elemente aus Gold, die sich durch die ganze Lounge ziehen. Zum Glück übertreibt es Oman Air jedoch nicht, und das Design gefällt mit klaren wiederkehrenden Strukturen und edlen Materialien.
Auch schön: Die Gänge im inneren Bereich der Lounge sind verschlungen, wodurch es viele ruhigere Bereiche gibt mit einer intimeren Atmosphäre. Dort gibt es dann auch vier ‘Nap Rooms’ mit einer Liegecouch, sowie einen Kinderbereich für Familien.
Nach knapp einer Stunde verließ ich die Oman Air Lounge in Muscat, checkte noch ein paar E-Mails mit dem soliden WiFi und begab mich zum Gate.
Fazit: Oman Air Business Lounge Muscat
Analog zum exzellenten Business-Class-Produkt ist auch die Oman Air Lounge in Muscat gelungen: Besonders nach der kürzlichen Renovierung bietet sie einen sehr guten Weg, den Stop in der Wüste mehr als erträglich zu gestalten. Falls sich die Möglichkeit bietet, sollte man Oman Air definitiv einmal eine Chance geben!
