Sonntag, 3.6.2018:
Heute war es Zeit, vom wunderschönen Kyoto Abschied zu nehmen. Dafür wartete das nächste Highlight für mich: Meine erste Fahrt mit dem Shinkansen! Zunächst musste ich jedoch erstmal mein ganzes Gerümpel packen, und aus dem angenehmen Hotel (Sakura Terrace The Gallery) auschecken. Ich lagerte noch meine Koffer für eine Stunde und lief rüber zur Kyoto Station, da sich meine Geschmacksnerven nochmal nach einem späten Ramen-Frühstück sehnten. Die Ramen Street in der Kyoto Station ist wirklich ein Paradies, wenn auch sehr gut besucht mit Schlangen vor fast jedem Restaurant. Die Auswahl ist aber hervorragend:
An den jeweiligen Restaurants wählt man am Automaten (auch auf Englisch) seine Variante, bezahlt dort direkt und erhält ein Ticket um sich in die Schlange zu stellen. Diesmal probierte ich die Shirakaba-Variante aus Sapporo mit richtig dicker, gelber Brühe:
Hmmm…wunderbar lecker 😀
Ich holte fix mein Gepäck wieder, lief zurück zur Station und ging direkt zu den Shinkansen-Automaten. Am Anfang ist alles etwas verwirrend, aber wenn man das System mal gecheckt hat ist es einfach (gibt auch gute Video-Guides auf YouTube dazu, z.B. hier). Man benötigt 2 Tickets, die man beide gleichzeitig in den Schlitz stecken muss: Eins für die Route, eins für den Shinkansen-Aufpreis:
Oben stand dann der wunderschöne Nozomi-Train, die derzeit schnellste Variante des Shinkansen:
Ich hatte mir die höhere Wagenklasse in 2-2-Bestuhlung gegönnt (wenn schon, denn schon) und sogar einen freien Nebenplatz.
Mit Vollgas ging es dann im wunderbar leisen Nozomi Richtung Tokyo durch die tolle Landschaft.
Sogar der Fuji war plötzlich zu sehen, das hatte ich zunächst gar nicht auf dem Schirm – aber zumindest ein Foto konnte ich erhaschen 😀
Nach knapp 2:30h war ich dann endlich wieder in Tokyo, bei traumhaftem Wetter!
In Tokyo hatte ich mich wieder im gleichen Hotel wie vor 5 Jahren einquartiert. In Ochanomizu (recht nahe an der Tokyo Station) gibt es mit dem Shoryukan ein kleines, familien-geführtes Hotel das jetzt nicht mit dem Hilton konkurrieren kann und eher kleine Zimmer hat – aber dafür sauber ist, alles hat was man benötigt und irgendwie eine schön herzliche Atmosphäre hat (und ein kleines Onsen im Keller). Von der Tokyo Station muss man nur 3 Stationen mit der Metro Richtung Norden fahren, dann nochmal maximal 10 Minuten zu Fuß. Dort wurde erstmal etwas ausgeruht (ein alter Mann ist kein Shinkansen), bevor es noch etwas in die Stadt ging. Von Ochanomizu kann man recht entspannt in 15 Minuten nach Akihabara laufen, und am Sonntag ist dort nachmittags sogar die Straße für Autos gesperrt . Dort genoss ich das Abendlicht und die tolle Atmosphäre im Viertel:
Auch besuchte ich einen Geheimtipp, einen Shop in dem riesige Mengen Gachapon-Maschinen standen, der Wahnsinn! Auch ich probierte wieder mein Glück und hatte für jeweils 300 Yen ein paar tolle Andenken.
Für den Sonnenuntergang wollte ich dann einem Tipp eines Freundes folgen, der das World Trade Center empfahl. Dazu musste ich nur die berühmte Yamanote Line nehmen…
…und nach Süden nach Hamamatsucho zu fahren. Mit dem Aufzug fuhr ich auf das Aussichtsdeck im Innern, von wo aus man eine schöne Sicht auf die Skyline und den Tokyo Tower hat. Dort verbrachte ich dann eine knappe Stunde mit meiner EOS 6D:
Die Sicht ist OK, aber nicht unbedingt herausragend. Besonders auf der einen Seite verdeckt seit neuestem ein anderer Wolkenkratzer fast die gesamte Sicht. Da ich aber eh in der Ecke war, fuhr ich noch fix weiter zum Tokyo Tower um ein paar Fotos in der Nacht zu schießen (letztes mal war ich nur tagsüber dort).
Praktischerweise war dort auch ein Mos Burger, die ich unbedingt einmal ausprobieren wollte. Ich wurde nicht enttäuscht, die beiden Burger waren klasse – besonders interessant natürlich der Tempura Shrimp Burger:
Es war noch nicht all zu spät, also war noch eine kleine Stippvisite in Shibuya drin! An der Kreuzung war ich zwar schon mehrfach (unter anderem während eines 7-Stunden-Aufenthalts bei einem Mileage Run…), aber man muss doch immer wieder mal hin. Dort machte ich erstmal ein paar Fotos der Kreuzung, begleitet von vielen Videoblog-Selbstdarstellern die immer zu in ihre Selfie-Cams laberten und laberten.
Ich ging noch fix zu Tower Records nebenan, wo gerade irgendeine J-Pop Girl Group ein Fan Meet hatte…aber das war mir dann auch wurschd, ich wollte heim. Mit direktem Weg gings dann mit einem Absacker-Asahi zurück nach Jimbocho und Ochanomizu.