Mittwoch, 30.5.2018:
Woohoo, heute stand ein voller Tag Sightseeing in Osaka an! Was aber auch anstand: Regen. Viel Regen. Es goss wie aus Kübeln. Ich bin ja wettermäßig recht robust, aber bis knapp 11:00 regnete es so stark, dass rausgehen absolut keinen Sinn machte. Daher holte ich mir etwas Frühstück im Supermarkt gegenüber und wartete auf besseres Wetter – so sah es jedenfalls aus meinem Zimmerfenster aus:
Ab kurz nach 11 ging der Regen dann zurück, und ich ließ mich mit dem Taxi zur Tenjinbashi-Suji Shopping Street fahren – der angeblich längsten (und für das Wetter wichtig: überdachten!) Shopping Arcade in Japan.
Dort gab es allerlei interessante Geschäfte und Restaurants – perfekt also um die ersten lokalen Spezialitäten zu probieren. Ich suchte mir ein gut besuchtes kleines Lokal aus, das sich auf Takoyaki spezialisiert hat – kleine Teig-Bällchen aus Kansai mit einem Stückchen Tintenfisch in der Mitte, die durch verschiedene Toppings verfeinert werden. Zur Herstellung werden sie in heißen Eisenformen mit Ess-Stäbchen stets gewendet, bis sie von allen Seiten braun sind:
Die Takoyaki waren der Hammer und die besten des Trips – auch wenn man definitiv warten sollte, bis sie abgekühlt sind. Definitiv aber ein Muss, wenn man in der Region ist.
Danach ließ der Regen zum Glück nach, und ich konnte den ersten Freiluft-Sightseeing-Spot in Angriff nehmen. Mit der Nankai Line ging es Richtung Süden der Stadt, wo sich der Sumiyoshi-Taisha Shrine befindet (direkt an einer Bahnstation gelegen). Dort war dank des schlechten Wetters fast nichts los, und ich konnte unbehelligt Fotos machen. Erst ging es über die große Brücke…
…ins Innere, wo die typischen Wasserstellen warteten:
Der Shrine an sich war für mich eher durch die vielen kleinen Details sehenswert, die ich in aller Ruhe fotografieren konnte:
Dann war ich allerdings schon durch, und konnte mit der Bahn wieder zurückfahren. Nächstes Ziel (immer noch im Regen…) war das Wahrzeichen Osakas: Das Osaka Castle! In knapp 45 Minuten war ich an der Morinomiya Station am Castle und konnte zu Fuß nach oben laufen (dauert nochmal knapp 10-15 Minuten). Das Innere des Castle reizte mich nicht, vielmehr wollte ich es aus allen möglichen Richtungen fotografieren:
Auch hier war recht wenig los, perfekt also für ungestörte Fotos. So ging ich durch das gesamte Areal, bis ich auf der anderen Seite wieder rauskam.
Es war bereits Nachmittag, und von dort lief ich dann zu Fuß zum kurzen Ausruhen ins Hotel Imperial zurück. Zum Sonnenuntergang (kein Fotograf will den ungenutzt lassen) hatte ich dann wieder ein neues Ziel: Das Umeda Sky Building nahe Osaka Station, das eine schöne Aussichtsplattform bieten sollte. Mit dem Shuttle des Imperial Hotel kommt man super bequem (und gratis!) zur Osaka Station, und von dort ist es zu Fuß nochmal ein kleiner Weg zum Eingang des Gebäudes.
Das besondere am Umeda Sky Building sind die Rolltreppen, die im Freien die obersten Stockwerke verbinden (sieht man oben, die kleinen Querstreben in der Mitte des Kreises). Mit denen ging es dann nach der Aufzugfahrt auch aufs oberste Stockwerk!
Von oben sahen die beiden Rolltreppen noch krasser aus:
Hier oben konnte ich dann den wunderbaren Sonnenuntergang genießen, inklusive 360°-Sicht auf das tolle Osaka.
Oben hab ich dann noch was typisches in Japan ausprobiert: Gachapon! Das sind die kleinen Automaten, die man in Japan überall sieht. Für meist 300 Yen spuckt er einen kleinen Ball aus, in dem eine Überraschung ist – ähnlich wie bei uns Überraschungseier:
Ich hatte Glück, ich bekam eine goldene Figur des Umeda Sky Buildings – unter Glückwünschen der japanischen Jugendlichen um mich herum 😀
Danach ging es erstmal wieder runter auf den Ground Floor, es war schon dunkel…
…und ich fuhr zum Abschluss des Tages noch nach Dotonbori, das Ausgehviertel am Abend.
Hier war auch einiges los, inklusive massenhaft Restaurants, Bars und Geschäften. Ganz bekannt ist natürlich die große Krabbe, die fast schon Wahrzeichen ist:
Mein Ziel war aber noch, die zweite Spezialität der Gegend zu probieren: Okonomiyaki! Auf Deutsch heißt das so etwas wie „Wie du willst“, und beschreibt eine Art gebratenen Pfannkuchen mit vielen verschiedenen Zutaten und Toppings, je nach Region unterschiedlich. In Berlin hatte ich das ganze schon mal probiert, nun wollte ich aber mal das Original in der Osaka-Variante testen. Dazu ging ich in eines der gut bewerteten Restaurants auf Yelp, und bestellte erstmal ein Bierchen:
Danach wurde das Okonomiyaki auf dem Tisch vor mir zubereitet; erfahrenere Gäste bestellen nur die Mischung und bereiten es selbst zu (ich also nicht):
Das Okonomiyaki war ein Traum, wunderbar aromatisch! Wenn man bei Japan nur an Sushi denkt, sollte man sich definitiv mal quer durch die vielen regionalen Spezialitäten futtern 😉
Komplett müde fuhr ich dann wieder mit der Bahn zurück, was ein genialer Tag in Osaka!