Endlich war ich in Bagan, und daher wollte ich den Tag so gut nutzen wie es nur geht. Der Sonnenaufgang dort ist ja meistens besonders schön, und um 4:30 Uhr war ich schon auf den Beinen. Im Hotel lieh ich mir ein Fahrrad aus, und radelte los durch das komplett stockdunkle Bagan – über Sandwege und löchrige Straßen, nur beleuchtet durch mein Handylicht und navigiert von Google Maps. Ich hatte zwar davon gehört dass man keine Pagoden mehr besteigen kann, aber ich wollte mich dann doch selbst überzeugen und einen guten Spot finden. Leider hatte das Internet recht behalten, an meinem Zielpunkt (Shwesandaw Pagoda) war alles abgesperrt. Hmpf.
Dann kam aber ein junger Local auf seinem Moped vorbei und sprach mich an, dass er einen Spot wüsste den man erklimmen kann zwecks besserer Sicht. Wir verhandelten fix den Preis für Hin- und Rückfahrt und ich stieg auf den Sozius. Wir fuhren knapp 5 Minuten über Feldwege hin zu einem kleinen Pagode mit Flachdach (mir fällt kein besserer Begriff ein), wo er bereits 4-5 andere Touristen abgeliefert hatte (findiges Geschäftsmodell). Dort konnte ich aber in Ruhe Fotos des Sonnenaufgangs machen, die leider durch das bedeckte Wetter nicht ideal geworden sind.
Besonders nachdem die Sonne schon etwas höher stand war die Gegend toll – da ich in der Dunkelheit losgeradelt bin eröffnete sich mir mit dem Sonnenaufgang auch nach und nach die Schönheit der Gegend.
Nach einer knappen Stunde brachte mich der Moped-Kollege wie versprochen wieder zur Shwesandaw-Pagode, wo mein Fahrrad noch abgeschlossen stand. Dort besichtigte ich nun die Pagode im wunderschönen Morgenlicht, und außer mir war fast keiner da.
Besonders die Ecke kann man wunderbar mit dem Rad erkunden, da recht viele Pagoden auf kleinem Raum zu finden sind. So war ich dann um knapp 7:30 mit dem Radl unterwegs:
Während mich bei einer Pagode noch recht wilde Hunde vertrieben haben, fuhr ich dann nebenan zum Ananda Tempel. Dieser stammt aus dem 12. Jahrhundert und glänzt in wunderbarem Weiß, mitsamt goldener Pagoda. Auch hier war eine faszinierende Atmosphäre: blauer Himmel, goldenes Morgenlicht, ein strahlend weißer Ananda Tempel und Gesänge aus dem Lautsprecher.
Dort fand auch eine Zeremonie mit vielen jungen Mönchen statt, natürlich ein stimmungsvolles Motiv:
Meine Radl-Tour ging dann weiter, denn der ‘Golden Palace’ von Bagan war nur ein paar Minuten entfernt. Der Palast ist ein Replika des alten goldenen Palastes, der gerade gegenüber ausgegraben wird. Trotzdem war er fotografisch super interessant und den Eintritt (3 USD oder so) definitiv wert. Auch hier war morgens noch wenig los:
Es war nun kurz vor 9, und ich wollte noch fix zum Frühstück im Hotel zurück. Vorher stoppte ich aber noch fix am Gadawt Palin, einem weiteren Tempel aus dem 13. Jahrhundert. Hier machte ich noch ein paar Fotos…
…und radelte die paar Meter zum Tharabar Gate Hotel zurück zwecks Dusche und Frühstück. Das waren die ersten 5 Stunden des Tages, der Rest kommt dann im nächsten Teil (sonst wird das hier zu lang).